Vom Urwald bis zum Mars und zurück - Unterricht mit Lego
Im Unterricht mit Lego bauen? Zugegeben, bis zur Fortbildung ,,Digilern“ am Regiomontanus- Gymnasium in Haßfurt am 14. März 2015, ist die Vorstellung für mich auch eher befremdlich. Meine Legoerfahrungen beschränken sich darauf, aus großen Legoduplo-Steinen Häuser zu bauen und diese mit Legomännchen zu bespielen. Das hat mir immer wahnsinnig Spaß gemacht, aber Lego in der Schule - wie soll denn das funktionieren? Wie das funktionieren soll, wird mir in meinem Workshop schnell klar. Von den kleinen, bunten, quaderförmigen Legosteinen meiner Kindheit ist nicht mehr viel übrig geblieben. Vor mir liegt ein Baukasten mit vermutlich abertausend Kleinteilen in sämtlichen Formen. Außerdem jede Menge Kabel und ein Laptop. Über ein Kabel wird der Laptop mit einem ,,großen Legostein“ verbunden - das Herzstück des späteren Roboters, den ich heute bauen und programmieren soll. An diesem ,,Legostein“ werden die nötigen Bauteile befestigt und von dort aus gesteuert. Am Laptop wird programmiert, in welche Richtung, wann und wie lang sich der Roboter bewegt. Über das Kabel werden diese Informationen auf den ,,Legostein“ und somit auf den Roboter übertragen. So, oder so ähnlich wie dieser 45 minütige Workshop könnte der Unterricht mit Lego Mindstorm Education aussehen. Schüler arbeiten selbstständig an vom Lehrer beliebig vorgegebenen Aufgaben, die sich über den gesamten ,,MINT“ Unterricht erstrecken können. ,,MINT“ ist eine Fächergruppe aus Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. So kann der Roboter unter technischer Anweisung zuerst gebaut und später durch das Programmieren mit einem LEGO Eduation Computerprogramm ,,zum Leben erweckt“ werden. Einmal fertiggestellt, kann er vielerlei naturwissenschaftliche und mathematische Phänomene verdeutlichen. Wie etwa ein schwingendes Pendel, dessen Geschwindigkeit gesteuert werden soll und die dazugehörige Sinuskurve.
Nach einer ¾ Stunde fährt mein Roboter 3 Sekunden nach dem Signal eine Radumdrehung nach vorne. Für jemanden, der für LEGO-Häuser schon seine Zeit brauchte und noch nie wirklich programmiert hat gar nicht so schlecht, finde ich. Mein Interesse wurde auf jeden Fall geweckt und ich bin mir sicher, dass es vielen Schülern, egal wie alt, genauso gehen wird. Paulina Heumann, Schülerin am Regiomontanus-Gymnasium, Q11 |